Within HumaniVR and in its neighbourhood, several young scholars are currently developing and executing highly innovative and interesting research projects in the Humanities using VR apps and hardware. This blog has had the opportunity to interview some of them about their aims and goals, and their personal take on the impacts of VR. Today: Sara Hartmann, theater pedagogue at the University of Hildesheim. [In German].
HumaniVR: Hallo Sara, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns genommen hast. Wie heißt dein Forschungsprojekt?
Sara Hartmann: Mein Forschungsprojekt trägt den Arbeitstitel „Virtual-Reality-Nutzung in der Theaterpädagogik“
HumaniVR: Kannst du das Projekt bitte in einigen Sätzen beschreiben?
Sara: Das Projekt erforscht Möglichkeiten, wie VR-Technologie in theaterpädagogischen Übungen und Prozessen ohne Programmierkenntnisse eingesetzt werden kann. Hierzu greift es auf die Nutzung von bestehenden Spielen und Anwendungen (beispielsweise „Open Brush“) zurück. Es soll erforscht werden, wie theatrale Verhältnisse von Körper und Raum durch den Einsatz von VR erfahrbar gemacht werden können und wie ein performatives Zusammenspiel von VR-Nutzenden und Nicht-Nutzenden funktionieren kann.
HumaniVR: Was ist dein Erkenntnisinteresse?
Sara: Ich möchte Methoden für eine Theaterpädagogik entwickeln, die VR-Technologie zur besonderen Körper- und Raumerfahrung einsetzt. Hierbei frage ich auch, ob und wie bekannte theaterpädagogische Übungen mithilfe von Virtual Reality Technologie erweitert werden können.
HumaniVR: Was ist deine persönliche Motivation für dieses Projekt gewesen?
Sara: Seit ich die VR-Performance „Raumlauf 1“ (Trailer: https://vimeo.com/516160705) entwickelt habe, sehe ich große Potenziale für den Einsatz von Virtual Reality in der Theaterpädagogik. Leider hat die Erarbeitung anderthalb Jahre in Anspruch genommen und ich musste einige Zeit in das Erlernen von Programmierkenntnissen investieren. Da dies in theaterpädagogischen Prozessen meist nicht umsetzbar ist, suche ich nach Möglichkeiten auch zeit- und kostengünstig mit dieser Technologie zu arbeiten. Hierdurch soll das Medium VR von verschiedensten Gruppen auch ohne Programmierung theatral erforschbar und nutzbar werden.
HumaniVR: Welche Rolle spielen bei deiner Forschung die Eigenheiten/Charakteristika der VR in Abgrenzung zu anderen möglichen Medien oder Technologien?
Sara: VR ist ein Medium, das zwei der Grundprinzipien des Theaters – Körper und Raum – in besonderer Weise erfahrbar und verhandelbar macht. Im Gegensatz zu anderen Medien der Rezeption oder Interaktion legt es den Fokus auf die eigene Präsenz und Bewegung im virtuellen Raum. Gleichzeitig ergeben sich Positionen und Haltungen im physischen Raum, die – meist unbewusst – besondere Körperlichkeiten hervorbringen, die theatral eingesetzt werden können.
HumaniVR: Herzlichen Dank für deine Antworten und weiterhin Gutes Gelingen!